Mittlerweile sind flächendeckend teilweise deutliche Zuwächse bei den Standorten des Aufwuchsmonitorings zu verzeichnen. Der durchschnittliche Zuwachs stieg in der vergangenen Woche über alle auf 6 cm, in der Woche davor waren es nur 3 cm gewesen. Dabei wiesen Olk (+10 cm) und Salmtal (+9 cm) die höchsten Zuwachsraten auf. An diesen frühen Lagen sind die ersten Bestände bereits gemäht oder stehen in dieser Woche zur Mahd an.

Abb. 1: Aufwuchshöhen der Grünlandbestände im Beratungsbezirk des DLR Eifel am 28.04.2025
Pflegemaßnahmen im Grünland (Teil 2)
Im ersten Teil wurde erklärt, dass eine Bekämpfung der Gemeinen Rispe im Hochsommer höhere Erfolgschancen hat als bspw. im Frühjahr. Aber warum ist das so? Die Ursache findet man relativ schnell, wenn man das Wurzelsystem der Gemeinen Rispe betrachtet: Im Gegensatz zu anderen Gräsern wurzelt diese extrem flach (siehe Abbildung 2), sodass die Pflanze bereits bei kurzen Trockenphasen im Sommer vertrocknet. Hier bietet sich jetzt der ideale Bekämpfungszeitpunkt: Durch mehrmaliges, diagonales scharfes Striegeln wird die Pflanze inklusive Wurzel herausgerissen und hinterlässt Lücken in der Grasnarbe, die durch Nachsaat von Weidelgräsern und Leguminosen geschlossen werden können. Die Vorzüge der Bekämpfung im Sommer wurden anhand eines Versuchs am DLR Eifel untersucht: Dort wurden verschiedene Bekämpfungszeitpunkte inkl. anschließender Nachsaat miteinander verglichen. Dabei zeigte sich, dass nur bei dem Bekämpfungstermin im Hochsommer eine Reduktion des Besatzes mit Gemeiner Rispe erzielt werden konnte.

Abb. 2: Die Gemeine Rispe wurzelt nur sehr flach.

Abb. 3: Ausgetrocknete Gemeine Rispe kann mit dem Striegel im Hochsommer sehr gut bekämpft werden.
Auch durch die anschließende Nachsaat mit 20 kg GV-Nachsaatmischung konnte nur in dieser Variante der Anteil an deutschem Weidelgras erhöht werden. Das ist auf die erfolgreiche Lückenbildung durch das Herausziehen der Gemeinen Rispe durch den Striegel zurückzuführen. Bei der Wahl des Striegels spielt sowohl die Zinkenanzahl als auch der Durchmesser eine Rolle: idealerweise sollte der Strichabstand maximal 2,5 cm betragen, um ein möglichst ganzflächiges Arbeitsbild zu erreichen. Außerdem wurde die höchste Reduktion an Gemeiner Rispe mit starken Zinken (10 mm und mehr) erzielt, die mit einem hohen Auflagedruck belastet werden können.
Nr. | Termin | Datum
Maßnahme | Datum
Auflauf | Moos
% 03.04.09 | G. Rispe
%
03.04.09 | G. Rispe
%
14.10.09 | D. Weidelgras
%
16.06.2010 |
1 | Kontrolle | / | / | 20 | 50 | 50 | 20 |
2 | Frühjahr vor dem ersten Schnitt | 17.03.09 | 15.04.09 | 10 | 45 | 50 | 20 |
3 | Sommer nach 2. oder 3. Schnitt | 24.08.09 | 14.10.09 | 20 | 50 | 25 | 40 |
4 | Herbst nach der letzten Nutzung | 02.10.09 | 01.11.09 | 20 | 50 | 50 | 25 |
Tab. 1: Reduktion von Gemeiner Rispe durch Striegeleinsatz und anschließende Nachsaat.
Fotos: Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel
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