Mit einem mobilen Futter-NIRS-Scanner (Nahinfrarotspektroskopie) bieten wir Ihnen die Analyse Ihrer Futtermittel an.
Bild © DLR Eifel
Wie funktioniert das Gerät?
Der NIRS-Scanner ähnelt einer großen Taschenlampe, die an fünf Stellen auf die Probe gehalten wird. Gemessen wird dabei per Sensor die Wellenlänge des von der Futterprobe reflektierten Lichts. Das Ergebnis wird mit Datensätzen bekannter Konzentrationen dieser Futtermittel abgeglichen, die im Labor nasschemisch ermittelt wurden (Kalibrierungskurven). Auf dem YouTube-Kanal der DLR Rheinland-Pfalz können Sie sich das Gerät bei der Messung einer Grassilage ansehen:
zum Video: https://youtu.be/bjDJ2GnWFtg
Die NIRS Methode ist ebenfalls Standard in den Laboren. Aber: Es gibt noch deutliche Unterschiede in der Genauigkeit zwischen der NIRS-Schnellmethode und der NIRS-Laboranalyse!
Unterschied Schnell- zu Laboranalyse:
- Die Werte Gasbildung oder ELOS (enzymlösliche organische Substanz) als wesentliche Parameter zur Berechnung des Energiegehaltes werden mittels Schätzgleichung abgeleitet. Im Labor werden sie gemessen.
- Die Probe wird frisch, ohne Trocknung und unvermahlen gemessen. Im Labor wird durch Trocknen und Mahlen die Homogenität der Probe und folglich das Analyseergebnis verbessert.
Vorteil Schnellanalyse:
- Einfache Handhabung
- Analyseergebnisse in 5 Minuten
- Häufigere Beprobung und Silagen, die nicht ins Labor gehen (z.B. Rundballen)
- Schnelle Trockenmassebestimmung (statt Friteuse/Mikrowelle)
Welche Futtermittel können analysiert werden?
- Silagen
- Heu
- Getreide (ganze Körner)
Welche Futtermittel können nicht analysiert werden?
- Frischgras
- TMR
- Getreidemischung
Welche Analyseparameter?
Alle bekannten Inhaltsstoffe und die Energie, wie bei der Standard-Laboranalyse.
Welche Analyseparameter fehlen?
Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren
Die Probenahme:
Silage: Mischprobe vom frischen Anschnitt in sauberem Eimer durchmischen. Geht ein Teil der Probe ins Labor, Material in zwei Gefrierbeutel füllen, Luft raus drücken, mit Name, Ort, Schnitt Nr. (Lufa-Proben: Probenummer erfragen!) beschriften. Probe Schnellanalyse: Keinesfalls einfrieren!
Getreide: Durchschnitt Erntepartien je Getreideart (ca. 1.000 g)
Unsere bisherigen Erfahrungen:
Schnellanalyse überschätzt Rohproteingehalt bei Grassilage.
Bei Frischgras sind die Messwerte der Schnellanalyse zu niedrig.
Probenanlieferung und Ansprechpartner:
Täglich, 9.00 bis 12.00 und 14.00 bis15.30 Uhr, Freitag: bis 13.00 Uhr. Vorzugsweise nach Absprache.
Tobias Fries, Tel.: 06561/9480-412, mailto:tobias.fries@dlr.rlp.de
Birgit Köppchen, Tel.: 06561/9480-449, mailto:birgit.koeppchen@dlr.rlp.de
Fazit:
Nach unserer Einschätzung stellt das Gerät eine gute Ergänzung zur Laboranalyse dar. Es ist zukunftsfähig und wird vermehrt Einzug bei Beratern und Dienstleistern halten. Die Herstellerfirmen arbeiten laufend daran, die Ergebnisse zu verbessern.
Die Wissenschaft urteilt aufgrund der Unterschiede zur Laboranalyse: Die Schnellanalyse ist zukunftsfähig, aber als alleinige Analysemethode zur Zeit noch nicht ausreichend praxistauglich. |